Der von den Nazis betriebene Raub von jüdischem Kulturgut ist auch über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch nicht bewältigt. Und das, obwohl sich viele Museen, Bibliotheken und Archive intensiv mit der Erforschung dieses Unrechts beschäftigen. 20 Jahre ist es inzwischen her, dass in Washington eine Konferenz stattfand, die die Grundlagen für die Aufarbeitung legte. Die Auswirkungen dieser Konferenz über Vermögenswerte der Holocaust-Ära auf die Kunstwelt waren fundamental.
Für die SPK sind die Washingtoner Prinzipien und die darauf basierende „Gemeinsame Erklärung“ von Bund, Ländern und Kommunen seit Jahren Leitlinie für den Umgang mit nationalsozialistischem Raubgut. Die Stiftung hat in den vergangenen Jahrzehnten über 350 Kunstwerke und mehr als 1 000 Bücher restituiert – einige Fälle stellen wir hier vor. Außerdem fragt dieses Dossier: Wie wird eigentlich die Herkunft von Objekten erforscht, wie kommt es zu fairen und gerechten Lösungen und wie erinnert man an die vielen Sammler, Mäzene und Kunstfreunde, die die Nazis vertrieben oder ermordeten?