Wie lange sind Sie schon bei der SPK tätig und was sind Ihre Aufgaben?
Nadja Cholidis: Tatsächlich kann ich auf eine ganz klassische, nunmehr dreißigjährige Museumslaufbahn zurückblicken: 1994 als Volontärin am Vorderasiatischen Museum (VAM) angefangen, folgten zwei wissenschaftliche Drittmittelprojekte und schließlich 2014 die ersehnte Festanstellung. Seit fünf Jahren gebe ich nun als stellvertretende Direktorin meine langjährige Expertise an die nächste Generation weiter. Als studierte Archäologin gehört die Bearbeitung unserer Sammlungsbestände zu den Kernaufgaben, aber im Laufe der Jahre kamen auch neue Themen wie zum Beispiel die Beschäftigung mit der Historie unserer Ausstellung oder die Provenienzforschung hinzu.
Seit 2023 ist unser Museum, das im Südflügel des Pergamonmuseums untergebracht ist, wegen der dringend notwendigen Generalsanierung des Gebäudes geschlossen. Als Baubeauftragte des VAM versuche ich inzwischen seit mehr als zehn Jahren, die Nutzeranforderungen der Sammlung mit den Architektenplänen in Einklang zu bringen. Eine spannende Aufgabe, weil sie so viele Chancen und Möglichkeiten bietet.
Was ist Ihr Lieblingsort in der SPK und was machen Sie dort am liebsten?
Im Vorderasiatischen Museum gibt es viele wunderbare Orte, doch mein absoluter Lieblingsort befindet sich in einem Außendepot in Friedrichshagen! Hier haben wir von 2001–2010 eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte, 3000 Jahre alte Sammlung restauriert – aus 27.000 Steinfragmenten! Die Arbeitshallen auf dem ehemaligen Gelände des Amts für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung hatten von Anfang an etwas Magisches; schon bei der ersten Besichtigung der Räumlichkeiten dachte ich, was für ein tolles Haus mit innenliegenden Balkonen, 1970er-Jahre-Charme, großen Fensterfronten und geheimnisvollen Kellergeschossen. Von der Außenwelt nahezu abgeschlossen tummelten sich zwischen den Gebäuden sogar Rehe und im Sommer musste man aufpassen, dass sich nicht Vögel und Mäuse durch die geöffneten Tore in die Werkhalle verirrten. Bevor die restaurierten Bildwerke vom Tell Halaf im Pergamonmuseum zu sehen sein werden, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. Doch wann immer ich in die ehemalige Restaurierungswerkstatt komme und die Löwen, Sphingen, den Greif, den Skorpionenvogelmann oder die Grabskulpturen sehe, schlägt mein Herz unweigerlich höher.
Hidden Gems
In der Reihe Hidden Gems stellen sich Mitarbeitende der SPK vor und zeigen ihre (mehr oder weniger) geheimen Lieblingsorte in der Stiftung.
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