Hidden Gems: Fernkälte für den Tempel der Moderne

Artikel

Lesezeit: ca.  min

Bettina Herbst ist Referentin für Nachhaltiges Bauen sowie Energie- und Ressourcenmanagement bei der SPK. Sie nimmt uns mit an ihren Lieblingsort: die Kältezentrale am Kulturforum

Wie lange sind Sie bei der Stiftung und was sind Ihre Aufgaben?

Seit November 2023 bin ich in der Stiftung in der Abteilung Bau und Technik der Hauptverwaltung tätig. Mein Aufgabenbereich umfasst nachhaltiges Bauen sowie das Energie- und Ressourcenmanagement. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) stelle ich sicher, dass bei allen Bauvorhaben der Stiftung Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem energieeffizienten Betrieb der Gebäude. Das betrifft nicht nur Maschinen und Wärmeversorgung, sondern auch den gesamten Energieverbrauch. Dieser Aspekt wird bereits in der Planungsphase berücksichtigt und zieht sich durch den gesamten Gebäudebetrieb.

Darüber hinaus ist die Stiftung gesetzlich verpflichtet, ein Energiemanagement für alle Gebäude durchzuführen. Ressourcenmanagement umfasst nicht nur Energie, sondern auch Wasser und weitere Verbrauchswerte.

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Facility Management. Dazu gehören Reparaturen, Wartungen und Bauprojekte – sowohl kleinere als auch größere Maßnahmen. Zudem wird ein CAFM-System (Computer Aided Facility Management) eingeführt. Diese Software ermöglicht eine digitale und effiziente Verwaltung von Dokumentationen, Terminen, Wartungen und Abrechnungen. Die Einführung ist eine Auflage des Bundesrechnungshofs und soll bereits in diesem Jahr umgesetzt werden, um Abläufe zu optimieren und eine lückenlose Dokumentation zu gewährleisten.

Hidden Gems

In der Reihe Hidden Gems stellen sich Mitarbeitende der SPK vor und zeigen ihre (mehr oder weniger) geheimen Lieblingsorte in der Stiftung.

Was ist Ihr Lieblingsort und was machen Sie dort am liebsten?

Einer meiner Lieblingsorte ist die Kältezentrale. Museen benötigen ein konstantes Raumklima, um das Kulturgut optimal aufzubewahren. Dafür sind Kühlen und Entfeuchten essenziell. Standardmäßig wird Kaltwasser für die Klimatisierung durch Kältemaschinen erzeugt, die viel Energie und Platz benötigen.

Am Kulturforum und im Haus Potsdamer Straße der Staatsbibliothek können wir stattdessen Fernkälte von der Kältezentrale am Potsdamer Platz beziehen. Das bedeutet, dass keine eigenen Kältemaschinen oder Rückkühlwerke notwendig sind – eine enorme Einsparung an Ressourcen und Energie.

Ich schätze die Kältezentrale nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch wegen der ruhigen Atmosphäre. Da hier keine lauten Kältemaschinen in Betrieb sind, hört man nur die Pumpen, Wärmetauscher und die Steuerungssysteme. Diese effiziente Lösung erleichtert den Betrieb der Gebäude erheblich und steigert deren Energieeffizienz – ein Erfolg, den sicher auch meine Kolleg*innen bestätigen würden.

Frau steht in Maschinenraum
Bettina Herbst an ihrem Lieblingsort in der SPK: Die Kältezentrale. Foto: SPK / Louis Killisch
Maschinenraum
Blick in die Kältezentrale: Foto: SPK / Louis Killisch
Frau zeigt auf Thermometer
10 Grad Celsius hat das Wasser unter dem Kulturforum. Foto: SPK / Louis Killisch
Maschinenraum
Blick in die Kältezentrale. Foto: SPK / Louis Killisch

Ein weiterer Lieblingsort von mir ist die Neue Nationalgalerie von Mies van der Rohe, die, ganz nebenbei, auch an die Kältezentrale angeschlossen ist. Seit meiner Kindheit fahre ich regelmäßig an diesem beeindruckenden Bauwerk vorbei und bin jedes Mal fasziniert. Es vereint bahnbrechende Architektur mit einer einzigartigen Ästhetik und bietet einen großartigen Raum für Kunst und Kultur. Deshalb zählt die Neue Nationalgalerie für mich zu den schönsten Orten der Stiftung.

Lust bekommen, Teil des SPK-Kosmos zu werden? Auf LinkedIn finden Sie alle offenen Stellenausschreibungen in der gesamten Stiftung.


Weitere Artikel zum Thema