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„Der Standort Dahlem ist ein toller Ort!“

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Seit dem 15. Januar 2024 hat der Forschungscampus Dahlem eine neue wissenschaftliche Geschäftsführerin: Julie Nautré

Porträt einer Frau

Julie Nautré unterstützt seit 15. Januar 2024 den Zusammenschluss aus sieben Einrichtungen der SPK dabei, die Vielfältigkeit der Museums- und Forschungsarbeit für verschiedene Zielgruppen sichtbarer zu machen. Nach Stationen bei den Freunden der Nationalgalerie und den Besucherdiensten der Staatlichen Museen zu Berlin freut es sie besonders, wieder in Dahlem zu sein – schließlich hat sie eine persönliche Verbindung zu dem Ort. Hier spricht sie über die Vision des FC Dahlem und den Reiz der neuen Aufgaben.

© Laurence Chaperon

Frau Nautré, Sie sind jetzt seit Mitte Januar als wissenschaftliche Geschäftsführerin des Forschungscampus Dahlem an Bord der SPK. Was haben Sie davor gemacht? Was reizt Sie an den neuen Aufgaben?

Julie Nautré: Ich freue mich sehr darüber, zurück bei der SPK zu sein, und dann auch noch mit so einer schönen Aufgabe. Die Stiftung ist für mich eine alte Bekannte. Ich habe vorher schon einmal hier gearbeitet, genauer in der Abteilung Besucherdienste der Staatlichen Museen zu Berlin, um die Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie 2021 aus Sicht der Besucherdienste zu koordinieren. 

Zuletzt war ich bei den Freunden der Nationalgalerie mit vielfältigen und spannenden Aufgaben wie der Sponsorenbetreuung, Fundraising und der Leitung des Veranstaltungsprogramms betraut. Jetzt freue ich mich über die Möglichkeit, beim Aufbau des Forschungscampus Dahlem koordinierend und konzeptionell mitzuwirken. Besonders reizvoll finde ich es, Forschungsprozesse, die zumeist ja eher im Verborgenen ablaufen, sichtbarer zu machen und dadurch neue Wissensformen sowie das Einfließen neuer Perspektiven zu ermöglichen.

Sieben Einrichtungen der SPK haben sich zusammengeschlossen, um mit dem Forschungscampus Dahlem einen Forschungsort neuen Typs aufzubauen. Mit welchen Fragen beschäftigen sie sich dort?

Jede dieser Einrichtungen hat bestimmte Forschungsschwerpunkte und unterschiedliche Herangehensweisen. Die Verbindung liegt im musealen Kontext. Diese Vielfältigkeit der Museums- und Forschungsarbeit sichtbar zu machen und die Synergien zu nutzen, verstehe ich als zentrale Aufgabe. Ich hoffe, gezielt daran mitwirken zu können, die Interessen aller Akteure zu vereinen. Beim Forschungscampus wird aber auch Partizipation großgeschrieben. Wie können wir Teilhabe ermöglichen und neue Ansätze der Wissensvermittlung realisieren? Und natürlich: Wie schaffen wir es, eine Community für den Forschungscampus Dahlem aufzubauen und den Standort für unsere Zielgruppen so attraktiv zu machen, dass sie gerne kommen? Spannende Herausforderungen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das mit gebündelten Kräften hinbekommen.

Was steht für die nächsten Monate als Geschäftsführerin des FC Dahlem ganz oben auf Ihrer Agenda?

Mein Start ist erstmal sehr von organisatorischen Fragen geprägt. Ganz pragmatisch geht es darum, den Standort wieder nutzbar zu machen. Also Räume und Lagerflächen zu organisieren und Instandhaltungsarbeiten in die Wege zu leiten. Ich koordiniere die Prozesse und werde dabei dankenswerterweise von engagierten Kolleg*innen unterstützt.

Zwei konkrete Themen für die nächsten Monate sind die Umsetzung der Präsentation „Zeit & Zeitlichkeit“, ein DenkRaum des Forschungscampus, sowie der Aufbau einer Community über Social Media. Der konzeptionelle Ansatz für „Zeit & Zeitlichkeit“ ist eine prozesshafte, interaktive und multiperspektivische Präsentation, die den Austausch und die ko-kreative Weiterentwicklung durch die Besucher*innen ermöglichen soll. Es wird also teilweise kuratierte Themeninseln geben, die dazu anregen sollen, vom Publikum aktiv mitgestaltet zu werden und den Entwicklungsprozess sichtbar zu machen. Die Präsentation wird ab Herbst diesen Jahres öffentlich zugänglich und das erste DenkRaum-Projekt sein.

Perspektivisch sollen weitere Themen in der Form umgesetzt werden. Mir ist es wichtig, die Bandbreite an Museumsforschung am Standort Dahlem auf vielfältige Weise für verschiedene Zielgruppen nach außen sichtbar zu machen.

Haben Sie schon einen Lieblingsplatz oder ein Lieblingsstück in der SPK entdeckt?

Ich habe schon jetzt viele tolle Kolleg*innen kennengelernt, die auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit dem Standort Dahlem verbunden sind. Ich selbst habe eine biografische Verbindung zu diesem Ort, da meine Mutter Dozentin an der FU war und ich viele Kindheitserinnerungen mit Dahlem verbinde. Jetzt hier zu sein und diese Räume bespielen zu dürfen ist großartig! Ganz allgemein kann ich also sagen: Dahlem ist mein Lieblingsplatz.

Einen besonderen Blick hat man aus dem offenen Raum zwischen den Haupttreppenhäusern im 2. Obergeschoss des Forschungscampus. Von dort kann man in den Garten mit der Kopie des Sanchi-Tors schauen. Dieser Raum ist wunderbar und kann hoffentlich bald für besondere Veranstaltungsformate genutzt werden. Der Standort Dahlem ist allgemein ein toller Ort, kommen Sie alle bald vorbei!


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