Martin Elste

Im preußischen Dienst: Martin Elste

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Was macht eigentlich Menschen aus, die bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz arbeiten? Welche Dinge bestimmen ihren Alltag? Wir haben einen Diskologen am Staatlichen Institut für Musikforschung gefragt

Meine Ohren

Den Diskologen interessiert klassische Musik in ihrer ganzheitlichen medialen Transformation: Was wird aus der Partitur eines Komponisten in der Interpretation eines Künstlers? Und wie wird die Platte dann vermarktet? Insofern sind meine Ohren die essenzielle Verbindung zwischen Klang und Gehirn.

Erste Platte

War eine Frustration und ich ein Opfer der Geschwindigkeiten. Wir hatten zu Hause nur einen Plattenspieler mit 78 Umdrehungen, Columbia Records kam mit 33 und RCA mit 45 UpM heraus. Harry Belafontes „Banana Boat Song“ konnte ich deshalb nur viel zu schnell abspielen.

Thorens Plattenspieler TD 125 MK II

Thorens-Plattenspieler TD 125 MK II

Ich besitze etwa 3.500 Platten, 4.000 CDs und rund 500 Schellackplatten. Den Plattenspieler habe ich mir 1976 secondhand in London gekauft, als ich im British Institute of Recorded Sound über „Massenkommunikative Tonträger der sogenannten E-Musik in der BRD“ forschte. In Deutschland gab es ja keine großen Schallplattenarchive.

Thorens Plattenspieler TD 125 MK II © SPK/photothek.net, Thomas Trutschel

Martin Elste
Martin Elste © SPK/photothek.net, Thomas Trutschel
Mozartplatte
Mozartplatte © SPK/photothek.net, Thomas Trutschel
Die Tastatur von Marin Elste
Die Tastatur von Marin Elste © SPK/photothek.net, Thomas Trutschel
Bielefelder Schallplattenkatalog 2/1968
Bielefelder Schallplattenkatalog 2/1968 © SPK/photothek.net, Thomas Trutschel

Tastatur

Meine wichtigste Schnittstelle zwischen dem Wahrnehmen und dem kommunikativen Akt der Schriftlichkeit. Ich schreibe seit der 6. Klasse. Da rezensierte ich die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg für die Schülerzeitung. Meine Kritik: Die Musik wurde von einer Platte abgespielt, die knackste.

Schallplattenkatalog

1968 habe ich angefangen, Chroniken der Schallplattenproduktion zu sammeln. Für einen Historiker sind diese Repertoireübersichten, die genaue Datierung von Aufnahmen und der jeweilige Kontext extrem wichtig. Das Internet registriert so etwas ja nicht.