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Demokratische Stadtlandschaft mit autistischen Solitären?

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Viele namhafte Architekten haben das heterogene architektonische Profil des Kulturforums geprägt: August Stüler, Ludwig Mies van der Rohe, Hans Scharoun und bald auch Herzog & de Meuron. Ein Überblick.

St. Matthäus Kirche: Der einzige historische Bau

Das älteste Gebäude ist die von August Stüler im Stil der oberitalienischen Romanik entworfene St. Matthäus Kirche (1844-46). Weil der dreischiffige Kirchenbau während des 2. Weltkriegs stark beschädigt wurde, musste er von 1956-60 wiederaufgebaut werden. Damit ist auch der einzige historische Bau des Kulturforums genaugenommen in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet worden. Mies van der Rohe hat die Neue Nationalgalerie an der St. Matthäus Kirche ausgerichtet, darum bilden die beiden eine Art Gravitationszentrum der ansonsten eher unruhigen Stadtlandschaft.

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Modell des Kulturforums: Zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie entsteht der Neubau für das Museum des 20. Jahrhunderts © lindner-fotograf.de

Philharmonie: Scharouns demokratischer Neuanfang

Durch die Teilung Berlins kam in dieser Zeit die Idee auf, mit dem Kulturforum ein neues kulturelles Zentrum im Westteil der Stadt zu schaffen. Maßgeblich orientierte sich die Gestaltung an Hans Scharouns Konzept der „Stadtlandschaft“ aus dem Hauptstadtwettbewerb von 1957. Eine freie, rhythmische Ordnung sollte nach diesem Leitbild das Kulturforum prägen. 1960 begann an der Nordseite des Areals der Bau der Philharmonie nach Plänen Scharouns. Der polygonale Saalbau mit dem zeltartigen Dach verzichtet bewusst auf alle traditionellen Repräsentationsgesten und verkörpert den demokratischen Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg.

Neue Nationalgalerie: Mies setzt einen Kontrapunkt

Von 1965-68 baute Ludwig Mies van der Rohe mit der Neuen Nationalgalerie eine Ikone der klassischen Moderne an die südliche Seite des Kulturforums. Der streng geometrische Bau aus Stahl und Glas setzt einen Kontrapunkt zu Scharouns organischen, asymmetrischen Bauten. Diese Insel der Ordnung in der Stadtlandschaft ist das einzige Gebäude, das Mies nach seinem Weggang ins amerikanische Exil in Berlin gebaut hat. Der Entwurf war ursprünglich ein Vorschlag des Jahrhundertarchitekten für das Bacardi-Hauptquartier in Santiago, das aber wegen der kubanischen Revolution nie realisiert wurde.

Staatsbibliothek: Organische Leselandschaften, von Wisniewski vollendet

Östlich von der Neuen Nationalgalerie begrenzt seit 1978 die ebenfalls von Hans Scharouns entworfene und von Edgar Wisniewski vollendete Staatsbibliothek das Kulturforum. Das lang gestreckte Gebäude aus terrassenartigen Bauteilen mit der charakteristischen Sheddachkonstruktion lehnt sich architektonisch an die Philharmonie an. In seinem labyrinthischen Inneren finden sich weiträumige, lichtdurchflutete Leselandschaften.

Die St. Matthäuskirche (1967)
Die St. Matthäuskirche (1967) © bpk/Rudolf Kessler
1966 gab es am Kulturforum nur die Philharmonie und die Kirche
1966 gab es am Kulturforum nur die Philharmonie und die Kirche © bpk / Rolf Koehler
Blick auf ein gläsernes Gebäude bei Nacht (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick vom Skulpturengarten auf die Eröffnungsausstellungen von 1968: „Piet Mondrian“ im Obergeschoss, im Untergeschoss die ständige Sammlung der Nationalgalerie (West) © SMB / Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß-Fotografie von zwei Männern auf einer Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Ludwig Mies van der Rohe bei der Grundsteinlegung der Neuen Nationalgalerie © bpk / Nationalgalerie, SMB / Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß Fotografie mit Blick auf eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
5. April 1967: Mithilfe von hydraulischen Pressen wird in Anwesenheit Mies van der Rohes die Stahldachkonstruktion angehoben. © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
Schwarz-Weiß Fotografie, die ein Dach zeigt, das von acht Stützen getragen wird (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Kurz nach der Anhebung: Das Dach wird von acht Stützen getragen. © SMB / Zentralarchiv
Schwarz-Weiß Fotografie mit Blick auf eine Baustelle in einer Stadt vor wolkenverhangenem Himmel (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die Baustelle der Neuen Nationalgalerie 1967. Im Hintergrund St.-Matthäuskirche und Philharmonie. © SMB / Zentralarchiv, Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß Fotografie mit Blick auf ein modernes Gebäude hinter einer befahrenen Straße (öffnet Vergrößerung des Bildes)
1968: Der Tempel der Moderne ist fertig. Blick von der Potsdamer Straße. © SMB / Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß Fotografie mit Detailansicht auf eine Stahlträgerkonstruktion (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die Stahlträgerkonstruktion, die das Dach schweben lässt, im Detail. © SMB / Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß Fotografie mit Blick auf ein von innen beleuchtetes, modernes gläsernes Gebäude bei Nacht (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die Neue Nationalgalerie kurz nach ihrer Eröffnung (1968). © SMB / Zentralarchiv, Reinhard Friedrich
Schwarz-Weiß Fotografie mit mehreren Menschen, die vor und auf einem Gebäude tanzen und sich unterhalten (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Feierliche Eröffnung am 15. September 1968 mit Musik und Tanz im Skulpturengarten. © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Klaus Lehnartz
Ein modernes Gebäude aus Glas und Stahl, das von Natur umgeben ist (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Glas und Stahl verleihen der Neuen Nationalgalerie eine zeitlose Klarheit. © SMB / Roman März
Ansicht auf ein modernes Gebäude aus Glas und Stahl (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die Dachplatte von 65 Metern Seitenlänge prägt das eindrucksvolle Profil der Neuen Nationalgalerie. © SMB / Roman März
Blick auf die Baustelle im Innenraum eines modernen Gebäudes (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Nach 50 Jahren ist eine grundlegende Sanierung notwendig – innen und außen. © SMB / schmedding.vonmarlin
Außenansicht auf die Baustelle an einem modernen Gebäude (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie © BBR / Thomas Bruns
Ein mit Plakaten beklebter, schwarzer Baustellenzaun zieht sich durch das Bild (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Der Baustellenzaun präsentiert während der Sanierung Open-Air-Ausstellungen. © SMB / Manja Weinert
Die Staatsbibliothek zu Berlin an der Potsdamer Straße Ende der 1970er
Die Staatsbibliothek zu Berlin an der Potsdamer Straße Ende der 1970er © BBR
Staatliches Institut für Musikforschung und das Musikinstrumentenmuseum (2001)
Staatliches Institut für Musikforschung und das Musikinstrumentenmuseum (2001) © bpk/SIM/Dietmar Katz
Blick über die Piazetta auf das Kunstgewerbemuseum (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick über die Piazetta auf das Kunstgewerbemuseum © bpk/Florian Profitlich
Blick über die Piazetta auf das Kunstgewerbemuseum (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett, hinten rechts die Glaskuppel der Gemäldegalerie © bpk/Florian Profitlich
Von oben: Kupferstichkabinett und Kunstbibliothek links, dahinter Gemäldegalerie, rechts das Kunstgewerbemuseum  (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Von oben: Kupferstichkabinett und Kunstbibliothek links, dahinter Gemäldegalerie, rechts das Kunstgewerbemuseum © bpk/Jürgen Hohmuth
Blick auf Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett von der St. Matthäus Kirche  (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick auf Kunstbibliothek und Kupferstichkabinett von der St. Matthäus Kirche © bpk/Dietmar Katz
Blick über das Kulturforum vom Eingang der Kunstbibliothek (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick über das Kulturforum vom Eingang der Kunstbibliothek © bpk/Gerhard Murza
Das Kunstgewerbemuseum, betrachtet von der St. Matthäus Kirche (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Das Kunstgewerbemuseum, betrachtet von der St. Matthäus Kirche © bpk/Dietmar Katz
Fast fertig: Die Gemäldegalerie 1995
Fast fertig: Die Gemäldegalerie 1995 © bpk/Dietmar Katz
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Haupteingang, Blick von Nordosten (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Haupteingang, Blick von Nordosten. Die Freitreppe vor dem multifunktionalen Medienraum an der Nordfassade dient zugleich als Zugang und als Aufenthaltsort. Auf dem Balkon (Nord-West) befindet sich der Außenbereich des Museumscafés © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Nordeingang am Scharounplatz (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Haupteingang, Ansicht vom Scharounplatz (Nordfassade). Die Fassade zum Scharounplatz wird großflächig verglast. So wird von außen die vielfältige Nutzung wahrnehmbar. Die offene Glasfassade wirkt einladend und verbindet das Museum mit dem umgebenden Stadtraum. Im ersten Obergeschoss ist der zentrale Ausstellungsraum als geschlossener Sichtbetonkubus ablesbar © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Ansicht auf die Nord- und Westfassade (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Ansicht auf die Nordfassade sowie die Westfassade mit Baumhof, Matthäikirchplatz und St. Matthäus-Kirche. Die Kirche wird durch den Museumsneubau räumlich wieder eingefasst und der Matthäikirchplatz in seiner historischen Form wahrnehmbar. Das Museum wird von einer mineralischen Hülle umschlossen, die gleichzeitig textil, homogen und reliefartig geschichtet erscheint. Die Verwendung von Klinkersteinen als Vormauerschale – in Teilbereichen als lichtdurchlässiges Lochmauerwerk – schafft einen Bezug zur Backsteinfassade der St. Matthäus-Kirche und verleiht dem mächtigen, liegenden Volumen einen feingliedrigen, lebendigen Ausdruck. Am Platanenhof befindet sich das Restaurant des Museums © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Ansicht auf die Westfassade (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Ansicht auf die Westfassade mit Baumhof, Matthäikirchplatz und St. Matthäus-Kirche. Die Verwendung von Klinkersteinen als Vormauerschale – in Teilbereichen als lichtdurchlässiges Lochmauerwerk – schafft einen Bezug zur Backsteinfassade der St. Matthäus-Kirche und verleiht dem mächtigen, liegenden Volumen einen feingliedrigen, lebendigen Ausdruck. Offene und geschlossene sowie lichtdurchlässige Fassadenbereiche bringen eine Vielzahl und Differenziertheit von Ein- und Ausblicken mit sich. Am Platanenhof befindet sich das Restaurant des Museums © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Platanenhof auf der Westseite (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Baumhof auf der Westseite. Am Platanenhof befinden sich der Shop und das Restaurant des Museums sowie im Außenbereich ein Terrassendeck für das Restaurant und zum allgemeinen Aufenthalt © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Blick auf die Süd- und Westfassade (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick auf die Süd- und Westfassade. Die beiden eingeschossigen Tore an der Südseite des Museums dienen der Anlieferung. Ein großformatiges Fensterband bietet aus dem Obergeschoss einen Blick auf die Neue Nationalgalerie. Durch eine schräg gestellte, metallische Wand kommt Tageslicht in die Räume im Untergeschoss am geplanten Übergang zur Neuen Nationalgalerie. Durch ihre leichte Spiegelung greift sie, wie die Fenster an der Westfassade, die Umgebung auf © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Blick auf die Süd- und Ostfassade (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick auf die Süd- und Ostfassade. Die beiden eingeschossigen Tore an der Südseite des Museums dienen der Anlieferung. Ein großformatiges Fensterband bietet aus dem Obergeschoss einen Blick auf die Neue Nationalgalerie. Durch eine schräg gestellte, metallische Wand in der Südfassade kommt Tageslicht in die Räume im Untergeschoss am geplanten Übergang zur Neuen Nationalgalerie. Die Ostfassade ist geprägt von geschlossenen Wandanteilen der Galerien im Erdgeschoss und großen Teilflächen aus lichtdurchlässigem Lochmauerwerk im Obergeschoss. Dieses bringt in den Bereichen gezielt Tageslicht in das Museum hinein, gleichzeitig lässt es das Museum in den Abendstunden von innen heraus nach außen erleuchten © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Blick auf die Süd- und Ostfassade, nachts (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick auf die Süd- und Ostfassade. Die beiden eingeschossigen Tore an der Südseite des Museums dienen der Anlieferung. Ein großformatiges Fensterband bietet aus dem Obergeschoss einen Blick auf die Neue Nationalgalerie. Durch eine schräg gestellte, metallische Wand kommt Tageslicht in die Räume im Untergeschoss am geplanten Übergang zur Neuen Nationalgalerie. Die Ostfassade ist geprägt von geschlossenen Wandanteilen der Galerien im Erdgeschoss und großen Teilflächen aus lichtdurchlässigem Lochmauerwerk im Obergeschoss. Dieses bringt in den Bereichen gezielt Tageslicht in das Museum hinein, gleichzeitig lässt es das Museum in den Abendstunden von innen heraus nach außen erleuchten © Herzog & de Meuron
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Blick vom Haupteingang nach Süden und auf den Ost-West-Boulevard (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick vom Haupteingang nach Süden entlang dem Nord-Süd-Boulevard und auf den Ost-West-Boulevard. Die zwei sich kreuzenden, öffentlich zugänglichen Boulevards bilden das Herzstück des Museums im Inneren. Sie laden die Besucherinnen und Besucher ein, sich an diesem Ort zu treffen, zu verweilen und gemeinsam Kunst anzusehen. Abgebildetes Werk: Sarah Morris: 1972 [Rings], 2006-2013, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie © Herzog & de Meuron / © Sarah Morris
Museum des 20. Jahrhunderts am Kulturforum, Lageplan (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die textile Qualität der Fassaden soll sich über das Dach hinweg erstrecken. Damit wird der Eindruck eines einheitlichen Gebäudekörpers verstärkt. Die beiden sich kreuzenden Boulevards verbinden die weiteren Einrichtungen am Kulturforum miteinander, zum Beispiel die Staatsbibliothek zu Berlin, die Gemäldegalerie oder die Philharmonie. So entsteht ein zusammenbindender neuer Fokus für das Kulturforum © Geoportal Berlin / Digitale farbige Orthophotos 2015 (DOP20RGB) / Herzog & de Meuron

Kammermusiksaal und Staatliches Institut für Musikforschung: Scharouns posthume Vollendung

Der in den 1960er Jahren von Hans Scharoun entworfene „tönende Gegenpol“ zur Staatsbibliothek wurde in den 1980er Jahren posthum vollendet: Nach dem Tod des Architekten 1972 modifizierte Edgar Wisniewski ebenfalls die Entwürfe für das Staatliche Institut für Musikforschung mit Musikinstrumentenmuseum (1984 fertiggestellt) und des Kammermusiksaals (1987 fertiggestellt)und plante deren Bau. Die Verbindung zur Philharmonie zeigt sich sowohl in der Fassadengestaltung der Gebäude, als auch in ihrer Ausstattung.

Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett, Kunstbibliothek: Brutalistischer Backstein, modifiziert

Die backsteinernen Gebäude für das Kupferstichkabinett und die Kunstbibliothek sowie das Kunstgewerbemuseum (1985) und die charakteristische Piazetta gehen auf Rolf Gutbrods Beitrag zum Wettbewerb für den Bau der Museen der Europäischen Kunst von 1965/66 zurück. Ursprünglich war Gutbrod der Zuschlag für die Planungen von Neubauten der Gemäldegalerie, der Skulpturensammlung, des Kunstgewerbemuseums sowie des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek. Kennzeichnend für seine Architektur ist die Sichtbarkeit konstruktiver Elemente. Aussstellungsräume und Eingangsbereich des brutalistisch anmutenden Kunstgewerbemuseums wurden 2012-2014 nach Plänen des Büros Kühn Malvezzi umgestaltet.

Gemäldegalerie: Schlichte preußische Strenge

Ursprünglich umfasste Rolf Gutbrods Wettbewerbsbeitrag auch einen Entwurf für die Gemäldegalerie, der aber 1985 verworfen wurde. Im Jahr 1987 erhielt das Architekturbüro Hilmer & Sattler den Auftrag für den Neubau der Gemäldegalerie. Im Stil preußischer Strenge erhebt sich das schlichte Gebäude, dessen Räume um eine lichte Wandelhalle mit 32 Klarglaskuppeln gruppiert sind, über der Piazzetta. 1998 wurde die Gemäldegalerie eröffnet. Architektonisch steht sie für die Moderne des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Museum des 20. Jahrhunderts: Das einende, archetypische Haus

Im Oktober 2016 hat das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron den Wettbewerb zum Neubau des Museums des 20. Jahrhunderts für sich entscheiden können. Auf der Brachfläche zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie entsteht in den kommenden Jahren ein Museum in archetypischer Hausform, die eine Antwort des 21. Jahrhunderts auf die Architekturikonen des 20. Jahrhunderts ist und viele Assoziationen weckt: Scheune, Lagerhalle, Tempel. Das neue Gebäude mit der prägnanten Backsteinfassade soll vor allem die  städtebauliche Einbindung des Kulturforums verbessern. Darum verläuft im Inneren eine „Ost-West-Achse“, die bis zur Piazzetta führt und das Museum  wie ein „Tor“ erscheinen lässt. Sie kreuzt sich mit einem „Nord-Süd-Boulevard“, der unter der Sigismundstraße hindurch vom nördlichen Eingang der Philharmonie bis zur Neuen Nationalgalerie reicht. In den so entstehenden vier Quadranten wird die Sammlung der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts ausgestellt.


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