Was macht Menschen aus, die bei der SPK arbeiten? Auskünfte des Direktors des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Auch – oder gerade – im digitalen Zeitalter empfiehlt es sich, bei hochwertigen Drucken genau hinzusehen. Dabei hilft ein sogenannter „Fadenzähler“, eine Präzisionslupe, mit der man einst die Qualität von Stoffen buchstäblich durch das Zählen der Fäden bestimmt hat.
Thomas Ertelt, Direktor des Staatlichen Instituts für Musikforschung. © SIMPK / Anne-Katrin Breitenborn
Sehr am Herzen liegt mir die kulturelle Bildung. Dazu haben wir ein audiovisuelles Hörquiz mit Klängen historischer und neuer Instrumente in Form eines Computerspiels entwickelt. Die Herausforderung bei „Soundcheck“ besteht in der richtigen Zuordnung von Bild und Klang, wobei in 30 Spielfeldern auf vier unterschiedlichen Leveln Charakter und Besonderheiten von Instrumenten vermittelt werden. Einzelne Features machen das Spiel zu einer Herausforderung für Klanggedächtnis und Konzentration. Im „Superplay“ müssen neue Ausschnitte aus bereits erklungenen Musikbeispielen richtig identifiziert werden.
Ein Musikwissenschaftler muss sich Musik vorstellen können: Das Notenbild der Partitur sollte sich dem inneren Ohr möglichst genau erschließen. Das funktioniert bei Haydn ganz gut, bei Musik des 19. Jahrhunderts ist es nicht mehr so einfach, und bei Schönberg richtig schwierig. Hier ist es ratsam, die innere Klangvorstellung an einem Instrument zu überprüfen. Ich verwende dafür ein kleines Harmonium, was für diesen Zweck vollauf genügt. Ich bringe diesem Instrumententypus einige Sympathie entgegen. Harmonien verstimmen sich kaum; deshalb wurden große, besondere Exemplare konstruiert, auf denen man Experimente in sogenannter reiner Stimmung durchführen kann. Unser Musikinstrumenten-Museum besitzt ein solches „Orthotonophonium“.